Ein sonniger Hügel im Böhmerwald ist das Setting dieses Porträts einer ungewöhnlichen Familie. Die Eltern und ihre neun Kinder scheinen im Paradies angelangt zu sein: Weitläufige Wiesen mit Bäumen und Schaukeln sind die Spielplätze der Kinder, inmitten üppiger Natur steht das selbstgebaute Haus.
Statt Idylle herrscht das Familienoberhaupt Petr. Für seinen Traum von Freiheit verließ der Informatikstudent vor über zwanzig Jahren gemeinsam mit seiner Frau und einigen konkreten Vorstellungen vom Leben als Selbstversorger die Stadt. Liebe und Gemeinschaft sollten die Basis sein, darüber hinaus ist nur erlaubt, was man zum nackten Überleben braucht. Warmes, fließendes Wasser, Geburtstagsgeschenke, Stundenpläne und Schule – ein Komfort, auf den Petr verzichtet, und auf den seine Frau und die neun Kinder mit ihm verzichten müssen.
Kritisch blickt Eva Tomanova auf den Patriarchen, der seinen Erziehungsstil
als »professionell« beschreibt. Die Regisseurin nähert sich dem vermeintlichen Paradies, um es dann analytisch zu sezieren. Wie ist ein Leben an der Seite eines Mannes, der seinen rigiden Lebensstil der ganzen Familie überstülpt? Wie funktionieren die Machtstrukturen, die niemanden ausbrechen lassen?